Liebe Ayurveda- und Yogafreunde-innen,
„einen gesunden Darm spürt man nicht“. So lautete der Titel einer Online-Fortbildung für Oecotrophologen-innen, an der ich vor kurzem teilgenommen habe. Denn der Darmgesundheit bzw. Mikrobiota wird mittlerweile – auch in der Schulmedizin – sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Das liegt vor allem daran, dass immer mehr Menschen Probleme mit Ihrer Verdauung haben. Interessanterweise ist die Wichtigkeit dieses Themas im Ayurveda schon seit mehr als 3000 Jahren bekannt. Ein Ayurvedaarzt fragt seinen Patienten als erstes immer nach seiner Verdauung. Denn ein gutes Agni (Verdauungsfeuer) ist die Voraussetzung für einen guten Gesundheitszustand.
Was passiert denn eigentlich in unserem Darm und warum ist das so wichtig für unsere Gesundheit?
Der Darm hat eine Oberfläche von 300m² und beherbergt 40 Billionen Bakterien, die sogenannte Mikrobiota. Es gibt 1000 verschiedene Bakterienarten und jeder Mensch hat ca. 200 – 300 davon. Diese Zahlen finde ich überwältigend und machen deutlich, wie wichtig der Darm für unsere Gesundheit ist. Es gibt schädliche und gute Bakterien. Es handelt sich dabei um ein offenes Ökosystem, das heißt die Mikrobiota ist veränderlich und so individuell wie ein Fingerabdruck. Alles was wir essen und trinken hat Einfluss auf unsere Mikrobiota. Aber auch das Alter, die Gene, der Lebensstil und Medikamente spielen dabei eine wichtige Rolle. Das Ziel ist es das Wachstum der guten Bakterien zu fördern, damit der Darm seine wichtigen Aufgaben gut erfüllen kann. Der Darm bildet mit der Mikrobiota die Darmbarriere (Schutzschild) und hat unter anderem die Aufgabe Nährstoffe ins Blut durchzulassen und schädliche Substanzen davon abzuhalten.
Die Zusammensetzung der Mikrobiota hat Einfluss auf unseren gesamten Stoffwechsel.
So kann z.B. die Entstehung von Übergewicht und Diabestes dadurch bedingt sein.
Auch die Stimmung, der Schlaf und unser Immunsystem sind davon abhängig, denn 90% des Serotonins (ein Stimmungsaufheller) wird im Darm gebildet. Der Darm besitzt 100 Mio. Nervenzellen! Die Nerven im Kopf und im Bauch „sprechen sozusagen die gleiche Sprache“. Man sagt auch der Darm sei unser zweites Gehirn. Und 80% unser aktiven Immunzellen befinden sich im Darm!
Was können Sie nun selber tun, um Ihre Darmgesundheit zu fördern?
Diversität! Genießen Sie die Lebensmittelvielfalt und schränken Sie sich nicht unnötig ein, wenn Sie es nicht müssen.
Verzehren Sie täglich Sauermilchprodukte!
Der Joghurt sollte nicht! wärmebehandelt, dafür stichfest und im Becher gereift, sein. Denn nur dann sind die gesunden Milchsäurebakterien darin noch enthalten
z.B. ein Mangolassi oder einen Raita pro Tag essen (Rezepte hierfür finden Sie hier!)
Veganer sollten z.B. rohes Sauerkraut verzehren.
In jede Mahlzeit Gemüse, Obst und Vollkornprodukte einbauen
Viel buntes Gemüse, Obst, Kräuter, Gewürze, Olivenöl und Hülsenfrüchte verzehren
z.B. Kitchari (Mungdal, Reis und Gemüse)
Besonders wertvoll: resistente Stärke!:
Kartoffeln, Reis und Nudeln kochen und über Nacht abkühlen lassen. Dabei entsteht die sogenannte resistente Stärke (ähnlich wie Ballaststoffe). Diese dient den guten Darmbakterien Als Nahrung, so dass diese sich vermehren können. Verwenden Sie diese als Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln oder Sushi, gebratenen Reis etc.
Nehmen Sie regelmäßige Ihre Mahlzeiten ein.
Darüber hinaus sind Yoga und Entspannung sehr wichtig für einen gesunden Darm!
Auch schöne Kinofilme tragen zur Entspannung bei:
„Der Schneeleopard“ von Marie Amiquet und Vincent Munier. Ein wunderschöner Film über Geduld und Achtsamkeit, der die Seele berührt.
Das sollten Sie reduzieren:
verarbeitete Produkte
Zusatzstoffe und Fastfood
Fettes Fleisch, gesättigte Fette
Alkohol und Zucker
Stress!
Unregelmäßige Mahlzeiten
Diäten
Habe ich Ihr Ihr Interesse geweckt?
Rufen Sie mich gerne an und vereinbaren Sie einen Termin für eine individuelle Beratung, Yogastunde oder Massage. Ernährungsberatungen von zertifizierten Oecotrophologen-innen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst. Darüber hinaus lasse ich die ayurvedischen Prinzipien mit in die Beratung einfließen.
Herzliche Grüße,
Maren Maiwald